Dabei gehen die Ergebnisse je nach Beschäftigungs- und Umsatzgrößenklasse z. T. deutlich auseinander. Während kleine Unternehmen sogar überwiegend mit einer Verbesserung ihrer Gewinnentwicklung für das Jahr 2023 rechnen, fallen die Erwartungen bei mittleren und größeren Unternehmen pessimistischer aus als noch im Vorjahr.
In der diesjährigen Umfrage meldeten rund vier von fünf Unternehmen konstante oder gestiegene Umsätze für das Jahr 2022. Aufgrund der im Saldo neutralen Absatzentwicklung ist ein Großteil der Umsatzanstiege jedoch auf die gestiegenen Verkaufspreise zurückzuführen und beschreibt damit kein tatsächliches Wachstum der Nachfrage. Rund 44 Prozent der Unternehmen berichteten über eine positive Gewinnentwicklung, während 38 Prozent sinkende Gewinne verzeichneten. 16 Prozent sprachen sogar von Gewinneinbußen von mehr als 15 Prozent. Besonders hart getroffen zeigte sich die Sparte Zeitungsdruck, während Verpackungsdrucker und die Hersteller von Direct Mailings die Herausforderungen vergleichsweise gut überstanden. Hier wurden deutlich weniger Verluste gemeldet, durchschnittlich rund 69 Prozent bzw. 86 Prozent dieser Unternehmen verzeichneten 2022 steigende oder gleichbleibende Gewinne.
Für das Jahr 2023 verschlechterten sich die Erwartungen im Vergleich zu der vorjährigen Entwicklung insgesamt etwas. Rund 37 Prozent der teilnehmenden Druck- und Medienunternehmen erwarten rückläufige Gewinne, während rund 38 Prozent von steigenden und 25 Prozent von gleichbleibenden Gewinnen ausgehen. Die erwartete Umsatzentwicklung bleibt im Saldo (16 Prozentpunkte) zwar weiterhin positiv, büßt im Vorjahresvergleich jedoch 36 Prozentpunkte ein. Bei der erwarteten Entwicklung nach Beschäftigten- und Umsatzgrößenklassen zeigt sich, dass die Erwartungen je nach Größenklasse deutlich auseinandergehen. Während kleine Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten überwiegend positive Erwartungen hinsichtlich ihrer Umsatz- und Betriebsgewinnentwicklung (Saldo: 23 Prozentpunkte bzw. 14 Prozentpunkte) für das Jahr 2023 haben, fallen die Erwartungen insbesondere für Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern (Saldo: 15 Prozentpunkte bzw. -14 Prozentpunkte) schlechter aus.
An der sechsten Branchenumfrage des bvdm – durchgeführt von April bis Mai 2023 – beteiligten sich rund 442 Entscheider aus Druck- und Medienunternehmen. Damit konnte erneut eine Teilnehmerzahl erzielt werden, die aussagekräftige Ergebnisse und damit einen guten Einblick in die aktuelle wirtschaftliche Lage der Druckbranche ermöglicht. (bvdm)
Branchenbefragung des bvdm belegt schwierige Lage für die Betriebe
Die jährliche Branchenbefragung des Bundesverbandes Druck- und Medien (bvdm) zeigt, dass nach den turbulenten Zeiten im Jahr 2022 die Entwicklung der Kernindikatoren der Betriebe weiter dynamisch verläuft.