Ergebnis der Verbandsumfrage

Im März dieses Jahres haben wir Sie um die Teilnahme an unserer Umfrage zu den Leistungen und der Beurteilung unseres Verbandes gebeten.


Von den etwa 3.000 angeschriebenen Unternehmern haben 872 an der Befragung teilgenommen – fast jeder dritte.

Für diese große Teilnahmebereitschaft möchten wir Ihnen herzlich danken. Die Ergebnisse geben uns die Möglichkeit, unser Angebot weiter zu verbessern und noch stärker an den Bedürfnissen der Branche auszurichten. Einige dieser Ergebnisse möchten wir Ihnen heute im Rahmen dieses Schreibens vorstellen.

Solides Selbstbild, kritisches Fremdbild

Was die Perspektive auf das eigene Unternehmen angeht, sind die Unternehmer der Druck- und Medienbranche positiv gestimmt: gut drei Viertel aller Befragten (79 %) gehen davon aus, dass die Umsätze ihres Unternehmens stabil bleiben oder sogar wachsen werden, ebenso viele (76 %) werden daher weiterhin in mindestens gleichem Maße wie bisher in ihr Unternehmen investieren.

Das ist insbesondere vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass gut ein Drittel (35 %) für die Branche insgesamt eher einen Umsatzrückgang vorhersagt.Deutlich wird diese Wahrnehmung auch in der aus den Ergebnissen ableitbaren Einschätzung der Befragten, dass die Druck- und Medienbranche ihre Unternehmen nicht zuletzt durch die Digitalisierung zwar vor große Herausforderungen stellt, gleichzeitig aber innovativen und flexiblen Unternehmen weiterhin gute Chancen für wirtschaftlichen Erfolg bietet.

Die größten konkreten Risiken für ihr Unternehmen sehen die Befragten fast einhellig (87 %) im zunehmenden Preisdruck und Verdrängungswettbewerb in der Branche. Erst mit deutlichem Abstand folgen Themen wie der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel (36 % beziehungsweise 24 %). Von jedem fünften (21 %) wird auch das einengende Arbeitsrecht als Bedrohung für den eigenen unternehmerischen Erfolg gesehen. Weitere Themen wie Auflagen des Datenschutzes (16 %), die Energiepreisentwicklung (16 %), Umweltauflagen (15 %) sowie Werberestriktionen (9 %) werden nur von einer Minderheit als ernsthafte Gefahren genannt. Bei der Einschätzung der Gefährdung durch die einzelnen Themen sind allerdings Unterschiede nach Größe der befragten Unternehmen festzustellen.

Trotz oder gerade wegen dieser Gefährdung des eigenen Geschäfts plant ein Großteil der befragten Unternehmer in den nächsten 3-5 Jahren eine Ausweitung der Geschäftsfelder ihres Unternehmens.

Mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten plant dabei, in Digitaldruck/Individualisierung zu investieren, 45 % planen den Aufbau ergänzender Dienstleistungsangebote wie Beratungs-, Konzeptions- oder Logistikdienstleistungen. Jeweils etwa jeder Vierte möchte in den Geschäftsfeldern Online-Druck (28 %), digitale Produkte oder Dienstleistungen (28 %), Handel von Druckprodukten (27 %) oder Premiumdruck/Veredelung (26 %).

Gute Noten für die Verbandsarbeit mit einigen Potenzialbereichen

Die Unternehmer sind mit ihrem Verband zufrieden: 77 % aller Befragten würden eine Mitgliedschaft im Verband Druck und Medien empfehlen. Ein Wert der, wie alle anderen Werte zur Beurteilung der Verbandsarbeit, je nach Landesverband unterschiedlich ausfällt. Aber auch ein Wert, der beweist, dass die Mitglieder die Arbeit des Verbandes insgesamt für sinnvoll und hilfreich für das eigene Geschäft halten.

Das zeigen auch die Antworten zur Nutzung der Verbandsangebote: knapp die Hälfte der Verbandsangebote wird von mehr als jedem zweiten Befragten wenigstens gelegentlich genutzt. Brancheninformationen, die Rechtsberatung und die vom Verband bereitgestellten Branchendaten und Statistiken gehören dabei zu den am meisten genutzten Angeboten. Etwas abgeschlagen finden sich im Durchschnitt über alle Landesverbände die Angebote der betriebswirtschaftlichen Beratung (die nicht von jedem Landesverband angeboten wird), die Angebote im Bereich Umwelt und die Social Media-Kanäle der Verbände.

Etwas differenziert fällt die Bewertung des Imageprofils der Verbände aus. Im Durchschnitt vergeben die Befragten hier Top-Noten für die Beziehungsebene: Sie halten den Verband und seine Unterorganisationen für durchweg glaub- und vertrauenswürdig, zuverlässig und sympathisch. Ein Kompliment, auch und vor allem an die Mitarbeiter der Verbände. Etwas verhaltener, aber mit Zustimmungswerten jenseits der 50 Prozentmarke immer noch überaus positiv, fällt die Bewertung der Leistungsebene aus. Während jeweils mehr als drei von vier Befragten den durchschnittlichen Landesverband als kundenorientiert (80 %) und leistungsstark (76 %) beurteilen, sehen ihn „nur“ 70 % als modern und 67 % als innovativ an. Aus Sicht der Mitglieder ist die derzeit schwächste Komponente die Einflussebene: nur 42 % der Befragten halten ihren Branchenverband für einflussreich.

Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen der Gegenüberstellung von Bedeutung und Kompetenzen der einzelnen Verbandsleistungen. Die politische Interessenvertretung - von 70 % der Befragten als sehr wichtiger oder wichtiger Tätigkeitsbereich der Verbände eingeschätzt - erhält in der Bewertung der Verbandsarbeit nur von 48 % der Befragten ein sehr gut oder gut. Ein Ergebnis, das nicht unserem Anspruch an diesen wichtigen Bereich der Verbandsarbeit gerecht wird.

Auch wenn diese Einschätzung wie alle Bewertungen der Verbandsarbeit je nach VDM-Region unterschiedlich ausfällt, werden wir hier an der Ausrichtung, Aufbereitung und Kommunikation der politischen Vertretungsarbeit der Verbände arbeiten.

Gleiches gilt für das von den Befragten als das wichtigste Leistungsfeld benannte Themengebiet „Trends und Zukunftsthemen“. Zwar erreicht der Verband hier mit 65 % gut- oder sehr gut-Bewertungen im Durchschnitt eine ordentliche Benotung der Verbands-Kompetenz, diese muss und soll aber vor dem Hintergrund der enormen Bedeutung des Themas und des offensichtlichen Interesses unserer Mitglieder weiter ausgebaut werden. Auch die gerade in diesem Bereich zu beobachtende Spreizung der Ergebnisse der einzelnen Landesverbände lässt Optimierungspotenziale vermuten, die wir für unsere Mitglieder heben wollen.

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